Literatur: Preisverleihung Schreibwettbewerb

Céline Tapis hat im Rahmen der Solstage einen Schreibwettbewerb für Jugendliche lanciert und durchgeführt. Gesucht wurden Texte, Erzählungen, Essays und sonstige Wortgeflechte zum Thema HELDEN. Es gab eine U16 und eine U20 Kategorie. Aus allen Beiträgen hat eine dreiköpfige Jury vier Texte ausgewählt. Die Gewinnerinnen heissen Elinor Ritzmann, Clara Gygi, Nina Hurni und Alyna Reading.

Slam-Poet Remo Rickenbacher bereitet die jungen Autorinnen für ihren Auftritt auf der Bühne vor und moderiert anschliessend souverän durch den Abend.

remo

Elinor Ritzmann will mit ihrem Essay nur noch kurz die Welt retten. Sie startet mit einem Brecht Zitat, das eine Klammer für die umfangreiche und tiefsinnige Auseinandersetzung mit dem Thema HELDEN bietet:

„Unglücklich das Land, das keine Helden hat. Nein, unglücklich das Land das Helden nötig hat.“

Dabei stellt Elinor spannende Fragen: ist die Schweiz ein glückliches Land? Haben wir Helden nötig? Und zum Abschluss liefert die Autorin eine These, die nachdenklich stimmt.

„Unglücklich das Land, das Helden braucht und keine hat.“

elinor

Clara Gygi ist die jüngste Autorin. Sie erzählt eine Geschichte, die sich wie ein Kriminalfall anhört. Clara nimmt die Perspektive der Anführerin einer Gang ein, die sich Pussy Cats nennt. Die Pussy Cats sind allesamt Mädchen, böse und gemein, besonders zu David. Er wird belästigt, gehänselt und gemobbt. Dann kommt der Tag, an dem sich alles ändert. Die Vergangenheit rächt sich, die Täterin wird zum Opfer. Und David tritt als Retter in der Not auf, als selbstloser Helfer, ein HELD.

clara

Zwischen den Lesungen sorgen der Dachs und Mischa Wyss mit ihren Gitarren und Gesang für tiefsinnige Unterhaltung.

dachs

mischa

Nina Hurni erzählt eine traurige und berührende Geschichte mit dem Titel hinter den Wolken. Das Kind Emma fragt warum Papa weint, der sonst nie weint. Ist Papa der Held? Und wo ist Mama? Immer wieder versucht das Kind zu verstehen was mit der Mutter geschehen ist. Menschen können sterben, das weiss Emma, aber Mama nicht. Die Erwachsenen erklären, dass Mama nicht mehr leben wollte. Jetzt ist sie tot.

nina

Alyna Reading erzeugt mit ihrem Text eindringliche Bilder. Mit ausgereifter Sprache erzählt die Autorin wie Mutter und Kind von einem Attentat erfahren. Traum und Wirklichkeit vermischen sich. Das Kind hat Angst, träumt schlecht. Die Mutter versucht zu beruhigen, ist aber selber verängstigt, weil der Terror in unmittelbarer Nähe stattfindet. Dazwischen immer wieder die Nachrichtensprecherin mit Schreckensmeldungen. Die Mutter als Retterin, Heldin, Erlöserin? Das Kind zu klein um zu begreifen, dass Mama nicht ihr Name ist.

alyna

Vertreter/innen der Jury: Céline Tapis, Li Mollet, Lukas Hunziker

jury