Feckerchilbi auf der Schützenmatte: 15.-18.9.2016

„Die Feckerchilbi ist ein Jahrmarkt, ein Fest, ein Ort der Begegnung. Es erwartet Sie ein jenisches Fest mit Festzelt, Musik, Feuer und Markt auf einem Areal voller Wohnwagen.“

So steht es im gedruckten Grusswort, das Daniel Huber, Präsident Radgenossenschaft der Landstrasse, verfasst hat. Die Feckerchilbi wurde heute Nachmittag offiziell eröffnet. Stadtpräsident Alexander Tschäppät begrüsste die Festgemeinschaft mit Worten zu aktuellen Themen wie Grenzen und Freiheit.

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Politisch steht der Anlass im Zeichen der Forderung nach Anerkennung von Jenischen und Sinti als nationale Minderheit. Bundesrat Alain Berset spricht sich offiziell für die Anerkennung der Jenischen und Sinti als nationale Minderheiten aus. Denn mit Sprache schafft man Realität. Berset erinnerte an ein dunkles Kapitel Schweizer Geschichte, das mit „Kinder der Landstrasse“ umschrieben wird. Der gleichnamige Film von Urs Egger zeigt das Schicksal einer Landfahrerfamilie, der vom Hilfswerk Pro Juventute ihre Tochter weggenommen wurde. Die Mahnung eines Vertreters der Regierung, dass Ähnliches sich nie wiederholen darf, beeindruckt und bleibt im Festzelt hängen.

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Die Feckerchilbi dauert bis Sonntag und bietet Interessierten ein reichhaltiges Kulturprogramm. Zwei ausgewählte Veranstaltungen lassen erahnen, wo die Schwierigkeiten einer nicht sesshaften Lebensform liegen:

«Fahr ab! Lustig ist das Zigeunerleben?» 

Podium: «Wir campieren nicht, wir wohnen» 

Wir raten gemäss offiziellem Grusswort: Geniessen Sie es, lassen Sie sich treiben, lassen Sie sich überraschen.